Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger von
Niederscheidweiler,
eines der
uns immer wieder am Herzen liegenden Themen ist der
Tierschutz im Allgemeinen und in Niederscheidweiler im
Besonderen.
Im
Besonderen in Niederscheidweiler deshalb, weil
Tierschutz aus gemeindlicher Sicht im eigenen Ort anfängt.
Die
Gemeinde Niederscheidweiler als Vorreiter in Sachen
gelebter Tierschutz.
Es erfreut
uns ganz besonders, daß Niederscheidweiler als Gemeinde
einen entscheidenden Beitrag zum Tierschutz übernommen
hat.
Rechnet man
nur die medizinischen Kosten in Höhe von über
60.000 EUR zur Versorgung notleidender Tiere auf
die Einwohner des Versorgungsgebietes des Tierheimes und
des Fördervereines um, so ergeben sich pro Einwohner
unserer Gemeinde 60 cent, bei 250 Einwohnern demnach
150.00 EUR.
Nach dem
Gesetz wäre die Verbandsgemeinde für diese Kostenübernahme
in der Pflicht. Doch unsere VG verweigert bisher die
Kostenerstattung.
Weder die
Tiere, noch die o.a. Einrichtungen können die
Nichtzahlung "aussitzen".
Einstimmig
hat der Gemeinderat dem Antrag von Fr. Petra Malow und
Axel Burdt zugestimmt, einen Spendenbeitrag in der Höhe
von insgesamt EUR 100.- alljährlich an das
Eifeltierheim Altrich und den Förderverein
Eifeltierheim e.V. zu jeweils gleichen Teilen zu
leisten.
Und
es kommt noch besser:
Für den "Fehlbetrag" von EUR 50.00 haben wir
vorgeschlagen, daß die beiden politischen Wählergruppen
in NSW
("für Niederscheidweiler" und
"VBB e.V. -Vereinigung Bürger für Bürger")
jeweils EUR 25.- spenden.
Für
dieses Jahr hat die VBB e.V. daraufhin dem Förderverein
Eifeltierheim e.V. eine Spende in Höhe von EUR 25.00
zukommen lassen.
INFORMATION:
Ein
zentrales Thema stellt die unkontrollierte Vermehrung
von Hauskatzen und verwilderten Katzen dar. Katzen
werfen zweimal im Jahr, 2-6 Jungtiere werden i.d.R. pro
Wurf geboren. Nach Adam Riese macht das pro weiblicher
Katze im Jahr bis zu 12 neugeborene Katzen, die
wiederum nach einem Jahr geschlechtsreif werden.
Man muß
kein Mathematiker sein, um eine sprunghaft zunehmende
Population vorherzusagen.
Und man muß ebenfalls kein Prophet sein, um die
Auswirkungen sich im Dutzend vermehrender, verwilderter
Katzen zu sehen.
Verwilderte
Tiere sind oft unterernährt und geschwächt, werden im
Straßenverkehr, aber auch bei Revierkämpfen ums Futter
verletzt. Floh-, Zecken- und Wurmbefall sind ideale
Voraussetzungen zur Übertragung von Krankheiten.
Es muß einfach gesagt
werden.
Für diese Überpopulation sind in vielen Fällen
Katzenhalter verantwortlich. Statt die Tiere kastrieren
zu lassen, werden diese Kosten "gespart".
Weiter gespart wird manchmal auch bei
"Erkrankungen" der eigenen Tiere, allzu gerne
auch bei sich ändernden "Lebenssituationen".
Dann werden (notleidende) Tiere ausgesetzt.
Das
Aussetzen von Tieren ist schlichtweg asozial -Schande über
diese Menschen.
Zu den
ausgesetzten Tieren kommen dann noch die verwilderten
Tiere, Tiere die keinen Bezug mehr zum Menschen
aufweisen.
Unsere Bitte
und Aufforderung richtet sich an alle Betroffenen:
Lassen Sie Ihre Katzen kastrieren, nehmen Sie an den
Kastrationaktionen des Fördervereines teil, helfen Sie
notleidenden Tieren und melden Sie Tiere die verletzt
oder offensichtlich erkrankt sind.
Hilfe erhalten Sie beim Förderverein Eifeltierheim (Fr.
Schmitt), beim Eifeltierheim (Hr. Kordel) und
selbstverständlich auch bei uns direkt vor Ort;
Fam. Burdt, Hauptstrasse 2, 54533 Niederscheidweiler.
Eifeltierheim
Altrich & Förderverein Eifeltierheim e.V.
Beide Einrichtungen kümmern sich
mit viel persönlichem Einsatz um den Tierschutz und die
Unterbringung/Versorgung von herrenlosen Tieren und Fundtieren.
Information:
Rechtlich wird zwischen herrenlosen Tieren (Katzen) und
Fundtieren (Katzen) hinsichtlich des Kostenträgers
unterschieden.
Daher teilen
und ergänzen sich zwei rechtlich eigenständige
Einrichtungen um den Tierschutz von herrenlosen Tieren (Katzen)
sowie der Versorgung von Fundtieren (Katzen).
Herrenlose
Tiere (Katzen) - Fundtiere (Katzen)?
Frei
umherlaufende Tiere die keinem Menschen zugeordnet
werden können, werden als herrenlose Tiere eingestuft.
Es sei denn, diese Tiere erweisen sich als handzahm oder
können einem Halter zugeordnet werden.
Wer sich nun
fragt, was das soll, dem sei mit folgender Information
geholfen. Es geht wie immer ums Geld.
Nach
entsprechender Gesetzeslage und vor allem aktueller
Rechtsprechung "genießen" herrenlose Tiere
nicht den Umfang des Schutzes des Grundgesetzes, wie
beispielsweise Fundtiere. Weil Fundtiere in der
Versorgungspflicht ihres Besitzers stehen und somit
einer häuslichen Gemeinschaft angehör(t)en, muß die
Gesellschaft und damit die Gemeinde für diese Fundtiere
insoweit aufkommen, als diesen Tieren ein
Mindeststandard an Tierschutz zusteht.
Gemeint ist
ein würdiges Tierleben, also die Achtung vor dem Leben
und der Kreatur, der Versorgung im Allgemeinen und der
Hilfe in Not und Elend.
Obwohl das
Elend oft zum Greifen nah war, schufen die Gemeinden in
der Regel keine Möglichkeiten um diese notleidenden
"Fundtiere" zu versorgen. Daher nahmen -meist
ehrenamtlich- tätige BürgerInnen die Hilfe
selbst in die Hand.
Was dieser
Einsatz für die Helferlein finanziell und arbeitsmäßig
bedeutet, kann ein Jeder bei einem kleinen Aushilfsjob
bei einem Tierheim o.ä Einrichtung gern auch persönlich
erfahren.
Tierversorgungsstellen
wurden ehrenamtlich gebaut und meist mangels anderer Möglichkeiten
im eigenen Haus und Hof eingerichtet. In der
Weiterentwicklung entstanden Tierheime, die jedoch bis
heute oft vergebens auf eine ausreichende finanzielle
und personelle Unterstützung seitens der öffentlichen
Hand warten.
Seitdem das
Grundgesetz den Tierschutz beinhaltet steht die öffentliche
Hand in der Pflicht, für diese Kosten aufzukommen.
Sicherlich ist es nachvollziehbar, HalterInnen denen ihr
Tier ausgebüxt ist, die Kosten nach dem Auffinden, ggf.
notfallmäßiger Behandlung sowie Unterbringung, in
Rechnung zu stellen.
Klar ist
jedoch, das jeder verantwortungsvolle Tierhalter ohne zu
zögern diese Kosten erstattet. Und den Zeitgenossen,
die ihr Tier aussetzen, weil es lästig, krank oder plötzlich
unerwünscht ist, kommt man im Regelfall kaum auf die
Schliche.
Obwohl
notleidende Tieren wenig Einfluss auf die Kostenfrage
haben, muß lt. öffentlicher Hand begrenzt/gespart
werden.
Aus diesem
Grund sprachen unsere, in Ihrer Weisheitsfindung kaum
noch ergründlichen RichterInnen, Recht. Recht
dergestalt, wer zahlt.
Auf den
Punkt gebracht:
Wer Fundtier ist lebt, wer herrenlos ist, beißt ins
Gras -zumindest wenn das Leben an der Kostenübernahme
durch die Gemeinden hängt.
Für liebe
und verantwortungsvolle Menschen geht ein derartiger
Rechtsspruch selbstredend ins Leere. Denn diese Menschen
kümmern sich zuallererst um notleidende Tiere, nach dem
Kostenersatz wird später gefragt.
Aus dieser
rechtlichen Unterscheidung bildeten sich zwei
Institutionen;
a)
die Tierhilfen -e.V.
(z.B. der
Förderverein Eifeltierheim e.V.; zuständig
für den Tierschutz im Bereich "herrenlose
Katzen")
b) die Tierheime,
(z.B. das Eifeltierheim;
zuständig für Fundtiere)
Beide
Einrichtungen arbeiten meist hervorragend zusammen, den
Leid kennt keinen Unterschied.
Förderverein
Eifeltierheim e.V.
Der
Förderverein Eifeltierheim e.V. wurde im Oktober 2005
von Privatpersonen aus der Region Wittlich-Daun
gegründet und finanziert sich durch Spenden. Die
Hauptaufgaben sind neben der finanziellen sowie
handfesten Unterstützung bei der Gründung und Betrieb
des Eifeltierheims, auch die allgemeine Arbeit des
Tierschutzes. Zum Tierschutz gehört der Bereich "herrenlose"
Katzen.
Der
Förderverein Eifeltierheim e.V. nimmt sich dieses
Problems in beispielhafter Weise an und hat in der
Vergangenheit viele Tiere -auch aus Niederscheidweiler-
auf eigene Kosten kastrieren/sterilisieren lassen. Bei
der letzten Kastrationsaktion im Frühjahr 2011 wurden
z.B. 7 Tiere aus Niederscheidweiler kastriert und
tierärztlich behandelt.
Weiterhin
versorgt dieser Tierschutzverein Katzenbabys, mit -oder
ohne Katzenmütter.
Sind diese Katzenbabys ca. 5 bis 6 Monate alt, werden
diese vom Tierheim aufgenommen und vermittelt.
Der Förderverein
Eifeltierheim e.V. hatte im letzten Jahr einen Kostenaufwand von ca. 30.000,- EUR
(Kastrationen, med. Behandlung von herrenlosen Tieren...) zu bestreiten, das
Eifeltierheim in Altrich lag bei ca. 32.000,- EUR
Kostenaufwand.
Eifeltierheim:
Das
Eifeltierheim in Altrich wurde am Samstag, den 13.
September 2008 eröffnet.
Betrieben wird das Tierheim von der gemeinnützigen
Organisation Lernen und Arbeiten GmbH in Neuwied. Das
Eifeltierheim ist für Fundtiere zuständig.
Sollten z.B. bei den Kastrationsaktionen statt
herrenloser Tiere, handzahme Tiere (Fundtiere)
aufgegriffen werden, kommen diese ins Tierheim.
Weiterhin werden im Tierheim Nager, Reptilien und Vögel
versorgt und weitervermittelt.
Hunde dürfen aus Lärmschutzgründen nicht
im Tierheim untergebracht werden.
Aktuell befinden sich 50 Katzen, 6 Kaninchen, 2
Meerschweinchen und 4 Vögel im Tierheim.
Im Jahr 2011 wurden 320 Katzen aufgenommen,
davon waren 119 Fundkatzen. Die tierärztlichen Kosten
für diese Fundkatzen betrugen ca. 32.000 EUR. Dabei
werden ausschließlich als Mindeststandard des dt.
Tierschutzbundes vorgeschriebene Behandlungen berechnet.
Das Eifeltierheim weist eine
durchschnittliche Vermittlungszeit von lediglich 18
Tagen auf und trägt damit entschieden zu einer
Kostenreduzierung bei -die "amtliche"
Verweilzeit liegt bei 28 Tagen.
Die Einnahmen erfolgen durch
Vermittlungsgebühren und Spenden.
Durch die Vermittlungsgebühren kann jedoch
nur ein kleiner Teil der Kosten gedeckt werden.
Unterbringungskosten für länger zu betreuende Tiere
und aufwändigere Behandlungskosten für ebensolche
Tiere addieren sich zu den o.a. Behandlungskosten in
erheblichem Maße.
Wir freuen uns, daß die
Gemeinde Niederscheidweiler sich nun mit diesem Thema
befasst. Es ist bisher keinesfalls USUS, daß Gemeinden
sich hier ins Zeug legen. Mit einer finanziellen Unterstützung
würde unsere Gemeinde mit einem kleinen, aber
entscheidenden Schritt ein Zeichen setzen.
Ein Zeichen der
Anerkenntnis der Arbeit des Tierschutzes und der
Verantwortung zu einem tierwürdigem Leben unserer herrenlosen
Fundtiere.
Keinesfalls -und dies
sei abschließend allen "Tieraussetzenden"
mitgegeben- ist die gemeindliche Hilfe ein Ersatz für
eigenverantwortliches Handeln oder gar der
Freifahrtsschein zu tierfrevelhaftem Verhalten. Wir
appellieren wirklich an alle TierhalterInnen, z.B.
Katzen kastrieren zu lassen und verletzten Tieren zu
helfen.
Viele BürgerInnen aus
unserem Dorf spenden auch selbst an die entsprechenden
Einrichtungen -sei es finanziell, mit Futterspenden oder
anderen Sachleistungen.
Einen herzlichen Dank
geht daher an alle BürgerInnen, die sich einfach
"kümmern".
Für weitere Rückfragen stehen wir gerne
und selbstverständlich zur Verfügung. Auch das
Tierheim mit Ansprechpartner Hr. Kordel, bzw. der
Förderverein mit Ansprechpartnerin Fr. Schmitt geben
gerne Auskunft.
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